Manchmal kommt es ganz anders als ihr es euch vorgestellt hattet.
Ihr habt euch sorgältig auf die Zeit in der Eingewöhnung vorbereitet. Jeden Tag seid ihr voller Vorfreude mit eurem Kind zur KiTa gegangen, doch irgendwie lief es nicht so richtig.
- Vielleicht gabt es schon am Morgen zu Hause Tränen, weil es in die KiTa geht.
- Oder ihr habt bereits beim Losgehen selbst Bauchschmerzen, weil irgendetwas für euch nicht passt.
- Seid ihr zu traurig, dass die enge Bindung zu euerm Kind scheinbar lockerer wird. Es gibt ja jetzt noch die Erzieher in der KiTa, zu denen euer Kind eine Bindung aufbaut. Nicht jedem fällt es leicht, sein Baby etwas loszulassen.
Egal was der Grund ist, ihr sitzt immer noch bei eurem Kind in der KiTa und an arbeiten ist nicht zu denken.
Ist die Eingewöhnung jetzt schon gescheitert?
Nein!
Aber auf jeden Fall ist es höchste Zeit für klärende Gespräche mit den Bezugserziehern und unter euch Eltern.
- Überlegt für euch noch einmal, warum ihr euer Kind in eine /diese KiTa geben wolltet. Ist dieser Grund für euch immer noch so wichtig, wie vor 3 Monaten?
- Welche Gefühle habt ihr, wenn ihr an den Tag in der KiTa denkt? Sind diese positiv? Geht ihr immer noch gern hin? Habt ihr an irgendeiner Stelle Bedenken, Fragen die nicht geklärt sind. – Schreibt sie auf und sprecht sie in der KiTa an. Es gibt keine falschen Fragen! Jeder Punkt muss angesprochen werden können.
Wenn ihr unter euch alles angesprochen habt, wird es Zeit für das Gespräch mit dem Bezugserzieher. (Falls dieser nicht schon längst um ein Gespräch gebeten hat.)
Dafür solltet ihr euch auch etwas Zeit einplanen. Solche Gespräche sind zu wichtig um sie zwischen „Tür und Angel“ zu halten.

Was ist schief gelaufen?
Es gibt viele Gründe, warum ein Kind noch nicht bereit für die KiTa ist.
Was ist die Lösung?
Wenn es nicht vorwärts geht, hilft nur ein kleiner oder großer Schritt zurück.
- Manchmal hilft schon der Wechsel der Erzieher, die die Eingewöhnung begleiten oder ein Gruppenwechsel.
In meiner Laufbahn habe ich 2x meine Rolle als begleitender Bezugserzieher abgegeben. Jedes Mal hat mir das Kind deutlich gezeigt, dass es mit mir ein Problem hat. Als ich mich aus meiner aktiven Rolle zurückzog und eine andere Kollegin diese übernahm, war das Kind entspannter und konnte sich auf uns einlassen. Einige Wochen später waren die Kinder und ich gute Freunde.
Als Erzieher darf man dies auch nicht persönlich nehmen. Die jeweiligen Gründe des Kindes werden wir wohl auch nie erfahren, wichtig ist doch nur, dass das Kind gut ankommen kann und sich wohlfühlt. - Ein Wechsel der elterlichen Bezugsperson könnte auch sinnvoll sein.
Viele Mamas sind das erste Jahr mit den Kindern zu Hause und eine Trennung können sie sich nur schwer vorstellen. Darum übernehmen inzwischen oft die Papas die Eingewöhnung. Die Kinder kennen es schon, dass Papa sich verabschiedet und geht. Sie wissen bereits, der Papa kommt ja wieder. - Könnt ihr die Stunden reduzieren, die euer Kind in die KiTa geht?
Ein kürzerer Tag kann auch beim Kind viel Druck rausnehmen. Vielleicht mag es in der KiTa nicht schlafen oder das Essen schmeckt ihm nicht. - Auch eine Pause der Eingewöhnung kann helfen. Nehmt euch eine Auszeit und fangt dann nochmals mit frischer Kraft an. Auch wenn ich gegen Urlaub während der Eingewöhnung bin, wenn es einen Neustart geben soll, sind ein paar Tage/ Wochen Abstand sehr sinnvoll.
Eine Generallösung gibt es leider nicht
Wichtig ist, dass ihr als Eltern mit den Erziehern im Gespräch bleibt. Niemand ist Schuld, dass es noch nicht funktioniert. Euer Kind ist keine Maschine. Es braucht vor allem Zeit und Bezugspersonen, die ihm diese Zeit geben um mit der neuen Situation zurecht zu kommen.
Druck, egal von welcher Seite, bringt überhaupt nichts. Ihr als Eltern müsst dafür sorgen, dass euer Kind in seinem Tempo ankommen kann.