Ihr habt den ersten Schritt getan und euch die Gründe für einen Weg in die Fremdbetreuung aufgeschrieben.
Wenn ihr euch ganz sicher seid, überlegt welches Konzept zu eurem Lebensmodel passt. Soll es eine Tagesmutter, die Oma oder die ganz große KiTa sein? Es gibt WaldKiTas, offenes Konzept, Mentessori, Fröbel, Kneip usw. Die Auswahl ist theoretisch groß und ich werde versuchen, euch wenigstens die unterschiedlichen Formen der Fremdbetreuung mit Vor- und Nachteilen zu erläutern.
Die Familienbetreuung
Die entspannteste Form der Fremdbetreuung ist meiner Meinung nach die Oma. Meist dem Kind und Eltern schon gut bekannt und vertraut.
Für sehr kleine Kinder sicher die beste Lösung. Ihr erhaltet eine sehr individuelle, dem Kind zugewandte Betreuung und besonders variable Betreuungszeiten. Selbst wenn das Kind mal leicht krank ist, kann dies die Oma übernehmen.
Allerdings gibt es keine Alternative, wenn die Oma selbst einmal krank ist, Urlaub hat oder aus sonst einem Grund keine Zeit hat. Dann solltet ihr unbedingt einen Plan B bis X zur Hand haben.
Die Tagesmutter
Entscheidet ihr euch für eine Tagesmutter/Vater bekommt ihr eine ausgebildete Fachkraft, die in einer überschaubaren Gruppe (meist 5-6 Kinder) euer Kind betreuen wird. Es gibt extra kindgerechte Räume zum Spielen und Schlafen, meist einen Garten gleich am Haus. Für euer Kind sind es wenige neue Kontakte, die es schnell kennenlernen wird.
Ihr solltet in Erfahrung bringen, ob ihr mit dem Betreuungskonzept der Tagesmutter übereinstimmt. Woher bekommt sie das Essen? Wie oft geht sie mit den Kindern raus? Bietet sie Angebote an, damit die Kinder neue Erfahrungen machen können? Wird gemalt, gesungen, getanzt?
Ganz wichtig ist hier vorher zu klären, was passiert, wenn die Tagesmutter krank wird, Urlaub hat oder sich weiterbilden möchte. Auch hier solltet ihr unbedingt immer einen Plan B bereit haben. Denn ich denke, auch eine Vertretung lässt sich nicht immer sofort organisieren.
Die Kindertagesstätte
Fällt eure Entscheidung auf eine KiTa, bekommt ihr gut ausgebildete Fachkräfte, die regelmäßig zur Weiterbildung gehen; eine Kindgerechte Ausstattung des Hauses; immer eine Vertretung wenn die Stammerzieher ausfallen; viele neue Freunde für euer Kind und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern vor Ort.
Natürlich auch einen unerschöpflichen Vorrat an Kinderkrankheiten und sonstigen Viren und Bakterien. Die gehören aber für jede gesunde Entwicklung mit dazu.
Jede KiTa arbeitet nach einer bestimmten Konzeption, die für die Eltern auch einsehbar sein muss. Informiert euch unbedingt, ob dieses Konzept zu euch passt.
Checkliste als Entscheidungshilfe
Natürlich hat nicht jeder von euch die Möglichkeit alle Varianten in die Auswahl einzubeziehen. Wo es keine KiTa oder Tagesmutter gibt, steht sie nicht zur Wahl. Die beste Oma nützt euch nichts, wenn sie 100km entfernt wohnt.
Stellt euch deshalb auch folgende Fragen:
- Wie weit ist es von eurer Wohnung bis zur KiTa?
- Könnt ihr laufen oder müsst ihr immer fahren?
- Liegt die Einrichtung auf dem Weg zur Arbeit?
- Wie schnell bin ich im Notfall wieder zurück?
- Welche Bezugspersonen gibt es außer den Eltern, die im Notfall das Kind abholen können? (Ich empfehle immer so viele Leute wie möglich in die Abholliste aufzunehmen. Dann erspart ihr euch extra Abholgenehmigungen zu schreiben.)
- Was habt ihr über die entsprechende Einrichtung schon gehört oder gesehen? Sprecht auf umliegenden Spielplätzen doch mal Leute an, ob sie euch etwas über die Einrichtung erzählen können. Auch ein Blick über den Gartenzaun oder beim Tag der offenen Tür kann euch weiterhelfen
Es gibt also vorher noch viel zu überlegen. Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.
Eure Susanne