Der Betreuungsschlüssel legt fest, wieviele vollzahlenden Kinder (9h angemeldet) ein vollarbeitender Erzieher (8h arbeitend) betreuen darf. Schon in diesem Satz ergibt sich für mich eine wahnsinnige Diskrepanz: Wieso müssen Kinder von 0-6 Jahren für einen Vollplatz 9h angemeldet sein? Meine Erfahrung zeigt, dass diese Zeit von sehr vielen Eltern auch genutzt wird.
Für den Fall, dass ein Kind einen reduzierten Platz hat (4,5; 6 oder 7h) darf ein weiteres Kind mit reduzierten Stunden aufgenommen werden.
Dazu kommen noch anteilig die Kinderzahlen für die Erzieher die als Springer im Haus fungieren und alles abdecken müssen, wenn jemand ausfällt. Urlaub, Krankheit und Weiterbildung gibt es im Betreuungsschlüssel nämlich nicht.
Ach und die Leitung, inkl. Stellvertreter haben auch noch eine gewisse Zahl „Kinderstunden“, die kommen auch noch dazu.
Das heißt: Der Betreuungsschlüssel ist nur eine rechnerische Größe. Am Ende entscheidet die Raumgröße plus Auslastung. In unserer Einrichtung dürfen 16 (+/- 2) Kindergartenkinder in einem Gruppenraum betreut werden, in der Krippe sind es 12.
Da kein Erzieher heutzutage mehr mit 40h angestellt wird (in der Regel 30h), haben die Kinder mindestens einen Erzieherwechsel am Tag, meistens 2-3. Dazu kommen noch Gruppenzusammenlegungen am Morgen und am Nachmittag. Beständigkeit sieht für mich anders aus.