Der erste Tag ist gekommen

Ihr habt euch und euer Kind gut vorbereitet. Jetzt geht es los.

Der zeitliche Ablauf

Am ersten Tag werdet ihr wahrscheinlich kaum länger als eine Stunde in der Einrichtung sein. Es kommt darauf an, wie die Gegebenheiten der Einrichtung sind und die Strukturen.
Ich habe meine neuen Kinder meist 8.00 Uhr empfangen, da war für die anderen KInder das Frühstück vorbei und die Freispielzeit hat begonnen. Meine Kolleginnen haben die Gruppe übernommen, während ich mich mit den neuen Kindern, ihren Eltern und max. 2-3 anderen Kindern in einen Spielraum zurückziehe.

Seid bitte pünktlich zur vereinbarten Zeit in der Einrichtung. Die Bezugserzieherin wird euch in Empfang nehmen und euch zeigen, wo ihr eure Sachen ablegen könnt.

Es geht los

Bei der idealen Eingewöhnung sind nur 2-3 weitere Kinder im Zimmer, um euch Zeit zu geben, gemeinsam den Raum und die vielen neuen Spielsachen zu entdecken. Die anderen Kinder werden spielen und euer Kind wird sie genau beobachten. Dadurch wird es angeregt, selbst auf Entdeckung zu gehen.

Am ersten Tag empfehle ich meinen neuen Eltern immer, mit ihrem Kind überall mitzugehen und alles anzuschauen. Die verschiedenen Spielmöglichkeiten zu entdecken und anzufassen. Für euer Kind ist die ganze Situation neu. Es versteht nicht, warum es heute da ist, was bezweckt ihr. Aber es hat völliges Vertrauen in euch. Wenn die Eltern keine Angst haben, sich im Raum zu bewegen, vor den anderen fremden Leuten, die Dinge anzufassen, dann kann es euer Kind auch tun. Ihr gebt sozusagen die Spielsachen, Räume und Kontakte für euer Kind frei.

Ganz wichtig finde ich auch das erste Wickeln in der fremden Umgebung muss unbedingt durch die Eltern erfolgen. Es ist ein absoluter Vertrauensbeweis, wenn ein Kind sich in einer fremden Umgebung hinlegt und wickeln lässt. Sollte euer Kind sich am Anfang dagegen wehren, ist das völlig in Ordnung. Lasst es langsam angehen, sprecht mit ihm, stellt es anfangs auf den Wickeltisch und bietet ihm Spielzeug an.
Auf keinen Fall sollte euer Kind zu irgendetwas gezwungen werden!

Die Erzieherin wird sich euerm Kind langsam annähern und ihm Spielsachen anbieten. Vielleicht kommen die anderen Kinder zu euch und wollen euch ins Spiel einbeziehen. Lasst es zu und sprecht dabei mit eurem Kind: “ Schau mal, der Junge hat mir den Ball zugerollt. Willst du den Ball anfassen? Jetzt rolle ich ihn wieder zurück.“
Vielleicht geht euer Kind schon darauf ein.
Es ist in Ordnung, wenn euer Kind am ersten Tag noch die ganze Zeit bei euch ist und nur schaut. Gebt ihm Zeit sich zu orientieren und auf die neue Umgebung einzulassen.

Es ist möglich, dass ihr mit der Erzieherin noch einige Fragen klären möchtet. Das könnt ihr gerne tun. Bitte macht aber nicht die ganze Zeit Smalltalk. Es geht um euer Kind und dort sollte alle entspannte Aufmerksamkeit liegen.

Je jünger euer Kind ist, umso eher werdet ihr merken, dass dieses Neue sehr anstrengend ist. Zu Beginn reicht 1 Stunde. Danach sollte die Eingewöhnung beendet werden. Verabschiedet euch und sprecht mit euerm Kind, wie schön es war. Vielleicht erinnert ihr es nochmal an verschiedene schöne Situationen.

Die Erzieherin sollte am Ende mit euch ganz kurz die Zeit reflektieren (was lief gut, wo dauert es noch) und den kommenden Tag besprechen.

Zum Ende jeden Tages…

… ist es wichtig, positiv aus der Situation zu gehen. Egal wie viel Streß es gab, ob euer Kind geweint hat, ihr vielleicht den Tag abbrechen musstet oder was auch immer: Nehmt euer Kind auf den Arm: „Hallo mein Schatz, ich freue mich dich wiederzusehen. Hattest du einen schönen Tag bei „Frau Schmidt“ und den Kindern? Wir sagen jetzt Tschüß und bis morgen!“

Bitte bedauert euer Kind nicht, dass es vielleicht schlimm war ohne euch. Jetzt ist die Mama wieder da und nimmt dich mit nach Hause. – Ihr wollt, dass euer Kind sich in der KiTa wohl fühlt. Darum solltet ihr immer das Schöne betonen. Bestärkt euer Kind und gebt ihm nicht das Gefühl, dass es diese Situation aushalten muss, bis die Mama wieder da ist. Diese Kinder stehen dann den ganzen Tag am Fenster oder der Tür und warten. Oftmals weinen sie die ganze Zeit und können sich nicht entspannt dem Spiel hingeben.

Rückblick Oktober 2024

Heute wieder mal einen Blick zurück auf 31 arbeits- und erlebnisreiche Tage.

Neues im Bussines 1

neue Beiträge auf dem Blog
„Wer ist ein Bezugserzieher?“
Am 09.10. habe ich bei TCS von Judith Peters gestartet. Ich erhoffe mir viel neuen Inputt, um mit meinem Blog vorwärts zu kommen.

Neues im Bussines 2

Am 05./06.10 war ich bei der Vogelschau der Ziervögelzüchter in Radeberg mit meinem Patchworkstand dabei. Diesmal wurde auch der 100. Geburtstag des Vereins gefeiert.
ich habe fleißig genäht: Sprüchekissen, Kinderkissen, Schlüsselanhänger, Loops und Beanies
am 12.10. war der Holländische Stoffmarkt in Dresden. Ein absolutes Muss für mich. Riesige Auswahl an Stoffen und Zubehör, da ging viel Geld über den Ladentisch.
Am 26./27.10. war ich zum „Fisch- und Waldfest“ in Moritzburg. Wahnsinn wieveiele Leute da an meinem Stand vorbei gekommen sind.
An diesem Wochenende hat mich Ilka begleitet. Damit kann ich das Treffen mit einer Freundin nach langer Zeit auch gleich abhaken. Es ist so schön, dass man sich lange nicht sieht und trotzdem sofort das Gefühl da ist: “ Es war doch erst Gestern!“ Das bedeutet für mich Freundschaft!

so ganz Privat

mit Freunden waren wir in der Comödie in Dresden und hatten einen sehr lustigen Nachmittag
einen Sonntag habe ich als Ausstellungsaufsicht im Schloss Kuckuckstein verbracht. Nach dem großen Fest im September darf die Patchworkausstellung noch bis November dort besichtigt werden. Jeden 2. Sonntag ist geöffnet und mind. eine aus jeder Gruppe muss zur Aufsicht kommen. Es war recht kalt in den Räumen, aber wir hatten tolle Gespräche untereinander und mit den Besuchern.
Neue Rezepte habe ich ausprobiert:
eine Kürbispfanne (Kürbis ist nicht so mein Fall, aber den Männern hats geschmeckt)
einen leckeren Marmorkuchen mit Öl und einen Auflauf mit Kartoffeln, Hähnchen und Lauch.

Meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 2024

Beim Blogtoberfest von Judith Peters erstellten wir unsere To-Want-Liste für das letzte Quartal. Ich bin zum ersten Mal bei diesem Event dabei.
Was nehme ich mir also für den Rest des Jahres noch vor?

Für mein Bussines:

  1. Ich bin beim Fisch- und Waldfest in Moritzburg mit meiner Patchworkwerkstatt dabei.
  2. die Babydecke für Anne wird fertig
  3. Auf der Website von „Verschnipselt“ gibt es 6 neue Artikel mit schönen Fotos
  4. 10 weitere Blogbeiträge zur Eingewöhnung
  5. den 1. Kunden für meine Begleitung zur Eingewöhnung (und vielleicht noch ein paar mehr)
  6. ein Fotoshooting für tolle Fotos von mir
  7. diese Fotos müssen auch auf dem Blog veröffentlicht werden
  8. der Stoffmarkt Holland kommt nach Dresden und ich gehe shoppen
  9. Für die Patchworkwerkstatt und den Onlineshop
  10. am 7.12. bin ich beim Weihnachtsmarkt in Graupa
  11. die Nähwerkstatt wird umgestaltet
  12. es werden neue Lampen installiert
  13. endlich ein Schreibtisch für die Büroarbeit

im Privaten:

  1. bis 31.10. sammle ich die Ideen für Weihnachten (die Familie ist groß, da müssen viele Ideen her 😉
  2. bis 30.11. müssen die Geschenke besorgt sein
  3. jede Woche ein neues Rezept ausprobieren
  4. 1x Pilze suchen gehen
  5. im Oktober gehen wir noch einmal ins Theater
  6. …. mehr wird nicht verraten

Ich bin sehr gespannt, ob ich alle Punkte abhaken kann

Was sind externe Anbieter in der Kita?

Alle Angebote in einer Kita, die nicht von den Erziehern durchgeführt werden, werden von externen Anbietern geleistet. Die meisten sind für die Eltern auch extra zu bezahlen.
Dazu gehören:

  • musikalische Früherziehung
  • Englisch für Kinder
  • Tanzen
  • Schwimmkurse
  • besonderer Kindersport

    ohne zusätzliche Kosten
  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Frühförderung

Sind externe Anbieter ein Mehrwert?

Jaein!
Einerseits ist es für die Eltern schön, wenn externe Angebote in der Kita durchgeführt werden. Denn so entfallen viele zusätzliche Termine und Wege am Nachmittag.
Andererseits ist es für die Kinder in der Gruppe viel Unruhe. ständig kommen und gehen Kinder, werden aus ihrem Spiel oder dem Gruppenangebot gerissen. Therapeuten brauchen Gesprächszeit mit den Gruppenerziehern.
Ausflüge oder Spaziergänge fallen dann für alle Kinder aus, bzw. einzelne Kinder können nicht mitgehen.

Überlegt euch gut, was euch wichtiger ist

In der Einrichtung, in der ich gerade arbeite, haben wir gerade wieder externe Anbieter zugelassen.
Ich werde euch zu gegebener Zeit berichten, wie sich die Situation entwickelt.

Eure Susanne

Fun Facts über mich

  1. Ich bin im schönen Dresden geboren, aber auf dem Dorf aufgewachsen.
  2. Meine Mutter war auch meine Kindergärtnerin.
  3. In meinem Dorfkindergarten habe ich mit 15 auch meine ersten Erfahrungen in der Kinderbetreuung gemacht.
  4. Nach 10 Jahren Schule habe ich Kindergärtnerin studiert.
  5. Meine erste eigene Gruppe hatte sofort 18 Kinder, 3-4 Jahre alt.
  6. Mit einigen Eltern von damals habe ich immer noch Kontakt.
  7. Obwohl ich mehrmals umgezogen bin, hat mich Dresden nie losgelassen.
  8. Mit meiner Erzieherausbildung kann ich Kinder von 0-27 Jahren betreuen.
  9. Mein liebstes Hobby ist Patchwork.
  10. Wegen einem Quilt mit Sonnenblumen habe ich angefangen zu nähen.
  11. Inzwischen ist mein Quilt ca. 15 Jahre alt, aber ich liebe ihn immer noch.
  12. Sonnenblumen gehören auch jedes Jahr in unseren Garten.
  13. Weil ich so viel nähe, hat mein Mann die Gartenarbeit übernommen.
  14. In meiner Nähwerkstatt gibt es inzwischen eine Nähmaschine, eine Overlock und eine Stickmaschine. Und ich liebe sie alle 3!

Was sind Bezugserzieher?

Der erste Erzieher, der mit euch ein Gespräch in der Einrichtung führt, ist in den meisten Fällen auch euer Bezugserzieher. Diesen Titel haben wir aus dem offenen Konzept übernommen, denn ich finde ihn sehr treffend.
Für euch als Eltern ist diese Person diejenige, die euch die meisten Auskünfte über euer Kind geben kann. Auch wenn sie nicht den ganzen Tag nur mit eurem Kind beschäftigt ist, sammelt sie doch alle wichtigen Fakten ein. Sie führt das Portfolio eures Kindes, seinen Entwicklungsbogen und führt auch die Elterngespräche mit euch durch.

Und wenn unser Bezugserzieher nicht da ist?

Natürlich könnt ihr euch auch jederzeit an die anderen Erzieher wenden. Falls sie euch doch mal keine Auskunft geben können, werden sie eure Fragen an die richtige Stelle weiterleiten.

Warum sucht ihr einen Platz in der Fremdbetreuung?

Ganz entscheident für eine gelungene Eingewöhnung, ist die Überlegung : Warum soll euer Kind überhaupt in eine KiTa?

Natürlich ist die Betreuung in der häuslichen Umgebung besonders für Kleinkinder am Besten. Niemand kann die Eltern perfekt ersetzen.

Trotzdem gibt es viele Gründe, warum Eltern den Schritt gehen (müssen) ihre Kinder in die Fremdbetreuung zu geben.
Diese Gründe solltet ihr euch bewußt machen, besser sogar aufschreiben. Je wichtiger ihr für euch diesen Schritt begründen könnt, umso kleiner wird euer schlechtes Gewissen sein, dass ihr diesen Schritt gemacht habt.
Und glaubt mir, das schlechte Gewissen wird kommen! 🙂

Spätestens dann holt ihr eure aufgeschriebenen Gründe heraus und gebt euch die Bestätigung, dass dieser Schritt genau richtig war.

Also nehmt euch einen Zettel und Stift und schreibt alles auf, was euch einfällt.

Viel Erfolg und bis bald eure Susanne

KiTa oder Tagesmutter oder was?

Ihr habt den ersten Schritt getan und euch die Gründe für einen Weg in die Fremdbetreuung aufgeschrieben.

Wenn ihr euch ganz sicher seid, überlegt welches Konzept zu eurem Lebensmodel passt. Soll es eine Tagesmutter, die Oma oder die ganz große KiTa sein? Es gibt WaldKiTas, offenes Konzept, Mentessori, Fröbel, Kneip usw. Die Auswahl ist theoretisch groß und ich werde versuchen, euch wenigstens die unterschiedlichen Formen der Fremdbetreuung mit Vor- und Nachteilen zu erläutern.

Die Familienbetreuung

Die entspannteste Form der Fremdbetreuung ist meiner Meinung nach die Oma. Meist dem Kind und Eltern schon gut bekannt und vertraut.
Für sehr kleine Kinder sicher die beste Lösung. Ihr erhaltet eine sehr individuelle, dem Kind zugewandte Betreuung und besonders variable Betreuungszeiten. Selbst wenn das Kind mal leicht krank ist, kann dies die Oma übernehmen.
Allerdings gibt es keine Alternative, wenn die Oma selbst einmal krank ist, Urlaub hat oder aus sonst einem Grund keine Zeit hat. Dann solltet ihr unbedingt einen Plan B bis X zur Hand haben.

Die Tagesmutter

Entscheidet ihr euch für eine Tagesmutter/Vater bekommt ihr eine ausgebildete Fachkraft, die in einer überschaubaren Gruppe (meist 5-6 Kinder) euer Kind betreuen wird. Es gibt extra kindgerechte Räume zum Spielen und Schlafen, meist einen Garten gleich am Haus. Für euer Kind sind es wenige neue Kontakte, die es schnell kennenlernen wird.
Ihr solltet in Erfahrung bringen, ob ihr mit dem Betreuungskonzept der Tagesmutter übereinstimmt. Woher bekommt sie das Essen? Wie oft geht sie mit den Kindern raus? Bietet sie Angebote an, damit die Kinder neue Erfahrungen machen können? Wird gemalt, gesungen, getanzt?
Ganz wichtig ist hier vorher zu klären, was passiert, wenn die Tagesmutter krank wird, Urlaub hat oder sich weiterbilden möchte. Auch hier solltet ihr unbedingt immer einen Plan B bereit haben. Denn ich denke, auch eine Vertretung lässt sich nicht immer sofort organisieren.

Die Kindertagesstätte

Fällt eure Entscheidung auf eine KiTa, bekommt ihr gut ausgebildete Fachkräfte, die regelmäßig zur Weiterbildung gehen; eine Kindgerechte Ausstattung des Hauses; immer eine Vertretung wenn die Stammerzieher ausfallen; viele neue Freunde für euer Kind und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern vor Ort.
Natürlich auch einen unerschöpflichen Vorrat an Kinderkrankheiten und sonstigen Viren und Bakterien. Die gehören aber für jede gesunde Entwicklung mit dazu.
Jede KiTa arbeitet nach einer bestimmten Konzeption, die für die Eltern auch einsehbar sein muss. Informiert euch unbedingt, ob dieses Konzept zu euch passt.

Checkliste als Entscheidungshilfe

Natürlich hat nicht jeder von euch die Möglichkeit alle Varianten in die Auswahl einzubeziehen. Wo es keine KiTa oder Tagesmutter gibt, steht sie nicht zur Wahl. Die beste Oma nützt euch nichts, wenn sie 100km entfernt wohnt.
Stellt euch deshalb auch folgende Fragen:

  • Wie weit ist es von eurer Wohnung bis zur KiTa?
  • Könnt ihr laufen oder müsst ihr immer fahren?
  • Liegt die Einrichtung auf dem Weg zur Arbeit?
  • Wie schnell bin ich im Notfall wieder zurück?
  • Welche Bezugspersonen gibt es außer den Eltern, die im Notfall das Kind abholen können? (Ich empfehle immer so viele Leute wie möglich in die Abholliste aufzunehmen. Dann erspart ihr euch extra Abholgenehmigungen zu schreiben.)
  • Was habt ihr über die entsprechende Einrichtung schon gehört oder gesehen? Sprecht auf umliegenden Spielplätzen doch mal Leute an, ob sie euch etwas über die Einrichtung erzählen können. Auch ein Blick über den Gartenzaun oder beim Tag der offenen Tür kann euch weiterhelfen

Es gibt also vorher noch viel zu überlegen. Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.
Eure Susanne


Wer schreibt hier eigentlich?

Wenn du diesen Beitrag liest, möchtest du wissen, wer hier eigentlich die Texte verfasst.

Das bin ich

Hallo, ich bin Susanne, zur Zeit 57 Jahre alt und ich freue mich, dass du meine Schreiberei liest. 😉
Seit 38 jahren bin ich Erzieherin und wenn du nachrechnest – ja, ich habe noch in der DDR Kindergärtnerin studiert. Das war damals ein Fachschulstudium und als Ausbilder der künftigen Arbeiter auch sehr angesehen.


Mit der Wende änderte sich das aber drastisch. Da ich alleinstehend mit 2 kleinen Kindern war, kam ich um eine Entlassung einige Jahre herum. Allen Kollegen die jünger waren als ich wurde innerhalb weniger Jahre gekündigt und viele kamen in völlig anderen Branchen unter. Da mit der Wende auch schlagartig weniger Kinder geboren wurden und der Bedarf an KiTaPlätzen strak zurück ging, blieben nur die älteren Kollegen zurück.

In den 90er Jahren bin ich durch viele Einrichtungen gewandert. Entweder wurde weiterhin reduziert oder gleich ganz geschlossen. Bei den vielen verschiedenen Erziehern, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte, habe ich mir auch viel abgeschaut. Jeder hatte seine eigene Art oder Methode mit den Kindern zu arbeiten. Mit manchen verbindet mich auch heute noch eine gute Freundschaft – ich danke euch dafür!
Zwischendrin mussten wir auch noch unseren Abschluß als Erzieherin für Kinder von 0-27 Jahren in Abendkursen machen. Reine Theorie, die Praxis lernte ich erst vor Ort.

Da wir den Konkurenzkampf um die Arbeitsplätze auf die harte Tour kennenlernen mussten, habe ich mich voll in meine Arbeit gekniet. Die Frage meiner Kinder „Denkst du daran, dass du auch noch Kinder hast?“ – kam leider erst zu spät bei mir an. Da war ich schon in meinem ersten Burnout.
Mit viel Unterstützung habe ich mich dort rausgekämpft und neu angefangen.

Die Arbeit mit den Kindern ist meine Liebe geblieben, doch ich darf nicht über meine Grenzen gehen. Manchmal müssen andere die Welt retten!

Meine schönste Zeit hatte ich immer mit Krippenkindern. Ihren Start in der Einrichtung zu begleiten. Zu erleben, wie sie diese neue Welt erobern, ist der Wahnsinn.
Schnell wurde mir aber klar, dass ich die Eltern nicht vergessen darf auf diesem Weg.

Warum schreibe ich hier?

Viele junge Eltern haben keine Vorstellung, was in so einer KiTa auf sie zukommt. von der Mutter mit dem 4. Kind, die mir die Kleine am ersten Tag in die Hand drückte und Mittags wiederkommen wollte, bis zur Eingewöhnung, die über 6 Monate ging und während der ich die Mutter mehr trösten musste als das Kind, war alles dabei.

Wenn aber die Eltern schon vor dem Start gut aufgeklärt werden, jeder Tag am Ende nochmal kurz reflektiert wird und sie Strategien gezeigt bekommen; dann kann so eine Eingewöhnung auch für alle Seiten ein tolles Erlebnis sein. Und diese Bindung zu Eltern und Kind bleibt über die ganze Kindergartenzeit bestehen.
Funkelnde Augen, ein Lächeln oder eine herzliche Umarmung der Kinder und das offene Gespräch mit den Eltern; zeigen mir, dass ich alles richtig gemacht habe.

Das ist auch der Grund, warum ich diesen Blog schreibe. Ich möchte Eltern aufklären über die Welt der KiTa (und in vielen Punkten auch der Tagesmütter). Möchte eure Fragen beantworten und im besten Fall euch durch diese anspruchsvolle Zeit mit meiner Erfahrung begleiten.

Schreibt mir, wenn ihr Fragen habt, Motivation braucht oder ich euch begleiten darf. Ich freue mich auf eure Nachrichten!

Eure Susanne